Alexander-Florian Bürkle, Geschäftsführer der Stadtwerke am See GmbH & Co. KG, hat mich zu einem interessanten Austausch eingeladen. Der große Anbieter für Strom, Gas, Wasser, Wärme, Telekommunikation, E-Mobilität und erneuerbare Energien hat bereits intensive Planungen hinsichtlich der Nutzung von Wasserstoff entfaltet. Im Oktober 2019 hat man sich für das Bundesprogramm “HyExperts” beim BMVI mit einem Konsortium bestehend aus 13 Projektpartnern am Bodensee, unter anderem Stadt Friedrichshafen, ZF, Rolls-Royce Power Systems und Stadtwerk am See beworben, blieb aber leider unberücksichtigt.

Ambitioniertes Ziel ist es, die Bodensee Region als zentralen Anker mit Anbindung an Österreich, die Schweiz sowie die Regionen Oberschwaben, Allgäu oder den Schwarzwald zu installieren. Seit der Vorstellung der nationalen Wasserstoffstrategie des Bundes im Juni 2020 sind zeitnah Förderrichtlinien für Busse inklusive Infrastruktur zu erwarten. Die H2-Fördervolumina sind für den Zeitraum 2019-2022 mit 500 Millionen € geplant. Damit sich wasserstoffbetriebener Busverkehr oder gar die Installation einer (extrem kostenintensiven) Wasserstoff-Tankstelle am Bodensee aber lohnt, bedarf es der entsprechenden Leitungen. Die großen Wasserstoffleitungen führen aber noch weit um unsere Region herum. Dies muss muss sich ändern.

Bis es soweit ist, ist der Betrieb von Brennstoffzellen-KWK-Anlagen aber auch die H2-Erzeugung mittels Elektrolyseur mit regenerativ gewonnenem Strom geplant. Aktuelle Herausforderungen an die Politik sind das relativ aufwändige Genehmigungsverfahren für Tankstellen/H2-Speicher sowie die notwendige Abschaffung der Sondernetzentgelte für die energieintensive Produktion von Wasserstoff. Da die vorhandenen Gasnetze lediglich eine Beimischung von Wasserstoff erlauben, ist eine mittelfristig bis langfristige Zielsetzung, ein großes Wasserstoffnetz aufzubauen.

Ich werde auf jeden Fall am Thema dran bleiben!