Bei einer Ausfahrt auf den Bodensee, um die Felchennetze auszulegen, habe ich mit der Vorsitzenden der Badischen Berufsfischer Elke Dilger über den Zustand des Bodensees gesprochen. Elke Dilger hat mir geschildert, wie eingeschleppte Arten in den Bodensee – wie die Quagga-Muschel oder die Kieselalge -, die übermäßige Kormoranpopulation, die Nährstoffarmut des Sees und schließlich der Klimawandel das ökologische Gleichgewicht im Bodensee völlig durcheinander gebracht hätten. Dies wirke sich auch auf die seit Jahren sinkenden Fangerträge der Berufsfischer aus.

Ich bin selbst am Bodensee aufgewachsen und erkenne den Bodensee heute manchmal nicht mehr wieder. Fauna und Flora haben sich allein in den letzten Jahren derart stark verändert. Für mich steht fest, dass an einem Kormoran-Management nach österreichischem Vorbild kein Weg vorbei führt, um die Situation für die Fischpopulation zu verbessern, schon hier sieht man ein starkes Ungleichgewicht. Auch muss das ökologische Gleichgewicht bereits ganz unten in der Nahrungskette erhalten und gegebenenfalls wiederhergestellt werden. Ich fordere daher, dass weitere Untersuchungen zum Phosphat-Nitrat Verhältnis eingeleitet werden, um hier gegebenenfalls nachsteuern zu können. Auch die Thematik rund um Mikroplastik ist weiterhin sorgsam zu beobachten. Noch haben wir nicht so dramatische Verhältnisse hinsichtlich Mikroplastik wie in anderen Seen, daher ist es um so wichtiger, unseren See erst recht zu schützen.