Viel erreicht – noch viel zu tun

Vieles, was die Verkehrsinfrastruktur in der Bodenseeregion betrifft, konnte in den letzten Jahren auch dank unseres Bundestagsabgeordneten Lothar Riebsamen erreicht werden. Zu nennen sind hierbei die aktuell stattfindende Elektrifizierung der Südbahn, wichtige Schritte zur Elektrifizierung der Bodenseegürtelbahn – auch mit Unterstützung aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) – , der weitere Ausbau der B 31 bei Überlingen und Friedrichshafen, sowie die Aufnahme des B 31 Lückenschlusses und der B 30 Umfahrung von Meckenbeuren in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans.

Doch weiterhin gibt es viel zu tun, und auch zu beachten, dass Randlagen, wie beispielsweise auch das Obere Linzgau, noch immer Verkehrlich insbesondere beim ÖPNV, abgehängt sind.

 

Straßenbau

Trotz aller Widrigkeiten und auch wenn es Befürworter unterschiedlicher Varianten der Bundesstraßen im Kreis gibt: Bei B 31 und B 30 zeitnah zur Baureife zu kommen bleibt das Ziel!

Hinsichtlich der Frage, wie viele Fahrstreifen die neuen Straßen haben sollten, werden Sicherheitsaspekte an erster Stelle entscheidend sein müssen. Hinzu kommt, dass die Straßen leistungs- und aufnahmefähig sein müssen, um den zunehmenden Schwerlastverkehr zu bewältigen. Auch eine Verkehrswende hin zu ökologisch verträglicheren Antriebsarten wird die Masse an Verkehr nicht verringern. Ebenso wird ein deutlich verbesserter ÖPNV mit Bus und Bahn den Individualverkehr nicht in dem Maße minimieren können, dass Autostraßen weniger relevant sein werden.

Daher ist weiterhin daran zu arbeiten, den so genannten Planfall 7.5 zu verwirklichen, der ein tragfähiges Straßennetz aus Bundesstraßen, Landesstraßen und Kreisstraßen im Bodenseekreis vorsieht, welches schließlich als Ersatz für die in den achtziger Jahren gestoppte Bodenseeautobahn dienen soll. Soweit hier besonders landschaftsschonende und flächenschonende Varianten verwirklicht werden können, werden wir uns bemühen müssen, dass diese Wirklichkeit werden.

 

Die Bahn kommt

Im Bahnverkehr wird die wichtige Frage zu entscheiden sein, welche Variante des Ausbaus der Bodenseegürtelbahn zu favorisieren ist. Hier stehen zum einen die “Referenzvariante” mit einem stündlich schnellen und einem stündlich langsamen Zug in jede Richtung und zum anderen die “Vorzugsvariante” mit einer Verdichtung des langsamen Verkehrs zu einem Halbstundentakt zur Disposition.
Die Vorzugsvariante würde einen Schritt näher an den Traum einer Bodensee S-Bahn bedeuten.

 

Bodensee-Airport und die Zukunft des Fliegens

Die Fliegerei wird sich in den nächsten zehn Jahren radikal verändern. Auch der Flugverkehr wird zunehmend CO2 neutral werden. Schon daher halte ich grüne Forderungen nach Verboten von Kurzstreckenflügen und Verteuerung des Fliegens im Allgemeinen für viel zu kurzfristig gedacht und für falsch.

Im Großraum der Bodenseeregion müssen wir uns die Frage stellen, ob wir an der vor uns stehenden neuen Pionierzeit des Fliegens teilhaben wollen oder nicht. Für einen historischen Wirtschaftsstandort der Flugzeugindustrie – wie wir es sind – wäre es beschämend, wenn wir uns selbst von dieser neuen Zeit und von vielen modernen Entwicklungen, die am Bodensee eine Wiege haben könnten, ausschließen würden.

Ich stehe hinter dem Flughafen Friedrichshafen. Der Bodensee-Airport ist für die Wirtschaft, die Region, den Tourismus und für die Bürger wichtig, um ein Stück weit aus dem Verkehrsschatten heraus zu treten, in dem sich die Bodenseeregion befindet. Der Flughafen Friedrichshafen ist ein wichtiger Baustein unserer Verkehrsinfrastruktur und ein zu unterstützender Wirtschaftsfaktor. Über eines müssen wir uns bei allen derzeitigen Diskussionen rund um den Flughafen Friedrichshafen im Klaren sein: Sollten wir den Bodensee-Airport tatsächlich einmal aufgeben, so brauchen wir uns nicht der Illusion hinzugeben, irgendwann wieder einen Regionalflughafen als „Tor zur Welt“ zu bekommen.